Schwarmfische im Aquarium
Das sollten Aquarianer über Schwarmfische wissen
Wir pflegen in unseren Aquarien viele Fischarten, die man zu den Schwarmfischen zählen kann. Beispielhaft sei auf zahlreiche Salmlerarten wie den Rotkopfsalmler und den Rotflossensalmler verwiesen, die Schwarmverhalten zeigen. Dieses Bedürfnis in größeren Gruppen zu leben, zeigen nicht nur Salmler: Es ist unter den ca. 30.000 bekannten Fischarten weit verbreitet. Schätzungsweise die Hälfte der Arten bevorzugt diese Lebensweise. Aber warum schließen sich tausende Individuen zusammen, um beim Überleben Vorteile zu sammeln?
Die eigene Identität im Schutz der Masse, funktioniert das wirklich? Das Überlebensmodell Schwarm bietet dem einzelnen Fisch folgende Vorteile, die sich im Wettrüsten der Evolution seit Jahrmillionen bewährt haben: Potenzielle Angreifer sind erst einmal verwirrt, denn die riesige Gruppe von Artgenossen erscheint eher wie ein großes Tier. Hat sich ein potenzieller Fressfeind entschlossen, den Schwarm anzugreifen, hat er ein großes Problem. Welches Tier in der Masse soll er auswählen? Die Verwirrung des Fressfeindes gibt dem einzelnen Tier Zeit und wird Konfusionseffekt genannt. Das ist auch der Grund, warum z. B. kranke oder anders gefärbte Individuen eher vom Räuber ausgewählt werden, weil sie sich anders bewegen (langsamer oder taumelnder) oder anders aussehen. Der Beutegreifer kann sich in beiden Fällen besser auf sein Opfer konzentrieren.
Wie funktioniert die Kommunikation im Schwarm?
Ein guter Schwarm funktioniert nur dann, wenn die Fische sich nicht zu nahe kommen, gleichzeitig die Richtung wechseln und mit gleicher Geschwindigkeit schwimmen. Woher wissen die Schwarmmitglieder, in welche Richtung sie wann schwimmen sollen? Der primäre Sinn für die Kommunikation untereinander sind die Augen, die bei den Fischen an der Seite angebracht sind. Daneben übernehmen die Seitenlinienorgane, die Druckveränderungen im Wasser registrieren, die räumliche Wahrnehmung wie bei einem Radarsystem.
Für Aquarianer ist es wichtig, der Lebensweise der Schwarmfische Rechnung zu tragen: Nur so ist eine artgerechte Haltung möglich. So sollten Schwarmfische niemals einzeln oder in sehr kleinen Gruppen gehalten werden. Auch eine möglichst gute Balance zwischen Männchen und Weibchen ist vorteilhaft. Zu viele Männchen im Schwarm sorgen häufig für Aggressionen unter den Fischen.
Zu den beliebtesten Schwarmfischen unter den Zierfischen zählen übrigens Salmler, Zebrabärblinge und Guppys. Diese Fischarten sind wie die meisten Schwarmfische recht einfach zu vergesellschaften. Das gilt auch für Panda Panzerwelse, welche als sehr gesellige und friedliche Schwarmfische gelten. Allgemein solltest du bei einer Vergesellschaftung die Größe des Aquariums und einen entsprechend gestalteten Lebensraum bedenken, sodass Fische wie Panda Panzerwelse ihr Schwarmverhalten artgerecht entfalten können.
Schon gewusst? Ein Großteil der Schwarmfische, die im Aquarium gehalten werden können, zählen zu den Salmlern oder Barben. Während Salmler ein charakteristisches Schwarmverhalten zeigen, ist letzteres bei Barben allerdings weniger deutlich erkennbar.
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