BARF-Rezepte – Vorschläge und Inspirationen
Sobald der Entschluss gefasst wurde, die Ernährung des Hundes auf BARF umzustellen, der Tierarzt keine Einwände hat und auch geklärt wurde, was denn eigentlich alles in den Futternapf darf, bleibt oftmals die Frage, ob es Rezepte gibt, an denen sich BARF-Neulinge orientieren können. Ein universell anwendbares Rezeptrepertoire gibt es nicht, da du dich grundsätzlich an der Kondition, persönlichen Vorlieben und am Geschmack deines Vierbeiners orientieren solltest. Bei der folgenden, für dich zusammengestellten Ideensammlung mag so mancher Barfer bei gewissen Zutaten die Nase rümpfen, da diese nicht zu 100 % seiner oder ihrer BARF-Vorstellung entsprechen. Als Inspirationshilfe kann das eine oder andere Rezept dennoch dienen. Schließlich bietet jeder Vorschlag mindestens genauso viele Variationsmöglichkeiten, wie es unterschiedliche Arten von Barfern gibt.
BARF mit Geflügel & Rind – die Klassiker der Rohfütterung
Klassische Rindermenüs bestehen aus allerlei Verwertbarem der Wiederkäuer: Neben Fleisch, Schlund und Herz dürfen sich auch solche Innereien wie Lunge, Niere, Pansen und Leber zum Rindermix hinzugesellen. Aber auch Obst und Gemüse können Bestandteile dieser BARF-Mahlzeit sein. Als passende pflanzliche Zugaben eignen sich pürierte Möhren, Salatgurken und Eisbergsalat als Flüssigkeitslieferanten. Zudem noch Rote Bete, geschälte oder gelbe Zucchini, Bananen, Heidelbeeren und die allseits beliebten Äpfel. Mit einem Teelöffel Öl und wahlweise etwas körnigem Frischkäse sowie einem Eigelb kann das Ganze noch verfeinert werden, wobei das Öl zur Aufnahme der Vitamine schon enthalten sein sollte. Hunden, die bereits an diese Ernährung gewöhnt sind, können zusätzlich noch Lammrippchen als sogenannte RFK-Zugabe (Rohe Fleischknochen) gegeben werden.
Für die Geflügelliebhaber unter den Hunden kann Putengulasch ebenfalls mit pürierten Möhren, Äpfeln, Feldsalat und etwas Petersilie gemischt werden. Mit der Zugabe von einem Teelöffel Lebertran (anstelle des Öls) und – sofern vom Hund angenommen – etwas Seealgenmehl wird diese Kombination zum regelrechten Wellness-BARF-Menü. Des Weiteren können Hähnchenmägen am Stück in Verbindung mit gewolften Rindernieren gereicht werden. Dazu gibt es dann beispielsweise einem Mix aus Obst und Gemüse. Vermische hierfür einfach pürierten Feldsalat sowie pürierte Zucchini, Gurke und Kiwi mit Birne. Gib dazu noch Bierhefeflocken und natürlich das obligatorische Öl. Mit Ideen wie diesen bringst du Tag für Tag Abwechslung in den Speiseplan deines tierischen besten Freundes. Beide Geflügelsorten können roh zudem auch gemeinsam mit Ei verfüttert und so als ideales Frühstück deinem Hund zu fressen gegeben werden. Die Eier sollten dafür aber gekocht werden, da sie in rohem Zustand die Aufnahme von Biotin blockieren. Die Eierschalen als wichtige Kalziumlieferanten können ebenfalls unter das Futter gemischt werden. Diese dazu kurz im heißen Ofen trocknen und anschließend in einem Mörser fein zermahlen.
Von Schaf und Lamm bis hin zu Fisch – Abwechslung bei der Fütterung
Genau wie beim Rind kann auch das Fleisch des Schafes komplett zur Herstellung eines Menüs verwendet werden. Pürierter Sellerie, grüner Blattsalat, Birne und Pastinaken können als saftige Beilagen dienen. Mit einem Teelöffel Olivenöl und etwas Hagebuttenpulver erhält dieses leichte BARF-Gericht letztlich auch noch einen sommerlichen Feinschliff. Heiß auf Reis wird auch Ihr Hund womöglich durch den Mix der beliebten Getreideart mit Lammgehacktem. Eigelb und in Maßen verwendete Kräuter wie Estragon und Petersilie runden das BARF-Gericht ab. Versuche dazu doch einmal einen Esslöffel Lachsöl. Aber BARF-Rezepte kommen auch ohne Innereien wie Pansen von Rind & Co. aus. Anstelle von Frischfleisch kannst du deinem Hund ein- bis zweimal pro Woche rohen Fisch anbieten. Hierfür eignen sich zum Beispiel Rotbarsch oder Forelle. Natürlich solltest du auch den Fisch so frisch wie möglich einkaufen, damit dieser nicht an Vitaminen verliert oder verdirbt.
Genaue Mengenangaben des Futters variieren von Hund zu Hund, da Faktoren wie Alter, Körpergewicht und Gesundheitszustand in diese Berechnungen mit einfließen. Häufig wird die Faustregel abgewendet, nach der die tägliche Gesamtfuttermenge des Hundes 2-3 Prozent seines Körpergewichts betragen sollte. Gemüse, Salat und Obst sollten dabei gut ein Viertel dieser Menge ausmachen. Um deinen Vierbeiner mit Kalzium und Phosphor zu versorgen, kannst du zudem fleischige Knochen verfüttern. Diese bestehen zur Hälfte aus Fleisch und zur Hälfte aus Knochen. Genauere Informationen zu den unterschiedlichen Futterplänen erhältst du ebenfalls hier bei ZOO & Co.
Rezepte für Leckerlis – BARF für zwischendurch
Als Barfer möchtest du deinem tierischen Begleiter natürlich in allen Lebenslagen biologisch artgerechtes Rohfutter anbieten können, so also auch bei den Leckerlis auf Rohfütterung setzen. Ob beim Training oder einfach nur beim Gassi gehen, Leckerlis werden von jedem Hund gerne als Snack für zwischendurch verspeist. Spezielle BARF-Produkte sucht man in diesem Bereich aber vergeblich. Mit zwei tollen Rezepten von ZOO & Co. kannst du die Snacks für deinen Vierbeiner ganz einfach selbst herstellen.
Für die erste Variante wird einfach 500 g Leber oder wahlweise auch Thunfisch püriert und mit der gleichen Menge an Buchweizenmehl, 400 ml Wasser oder Buttermilch sowie einem Ei zu einer recht flüssigen Masse vermischt. Eine Handvoll Kräuter wie zum Beispiel Petersilie kannst du ebenfalls hinzugeben. Dann wird die Masse auf einem Blech mit Backpapier glatt gestrichen und bei 200 Grad für 30 Minuten gebacken. Anschließend kann das Endprodukt in beliebig große beziehungsweise kleine Stücke geschnitten werden. Die weichen Snacks sind offen gelagert gut zwei Wochen haltbar und härten in der Zeit aus. Sie sollten nicht in verschlossenen Gefäßen gelagert werden, da sonst Schimmel droht. Eingefroren halten sie sich sogar drei Monate.
Kleine Leberwurstkügelchen sind ebenfalls ganz einfach selbst hergestellt. Für circa 40 Stück der Leckerlis benötigst du jeweils 100 g grobe Haferflocken, feine Haferflocken und Leberwurst, diese verrührst du mit 150 g Hüttenkäse, einem Ei sowie 6 Esslöffeln Olivenöl zu Teig. Achte darauf, dass dieser nicht allzu fest wird, und gib gegebenenfalls etwas Wasser hinzu. Aus dem Teig werden dann kleine Kugeln geformt, die dann wiederum auf ein mit Backpapier versehenes Backblech gelegt werden. Das Ganze wird in den kalten Ofen gestellt und bei in etwa 180 Grad (Umluft) für 30 Minuten gebacken. Anschließend lässt du die BARF-Leberwurstkügelchen auf einem Kuchengitter erkalten. Der leckere BARF-Hundesnack kann beispielsweise problemlos in einer Keksdose aufbewahrt werden und ist circa drei Wochen haltbar.
Alle Ratgeber zum Thema BARF:
Fütterungsumstellung
Die Entscheidung, seinen Hund mit BARF zu füttern, sollte wohlüberlegt sein. Die Umstellung bezeichnet nämlich einen signifikanten Wechsel in der Ernährung des Hundes. Dieser sollte daher bedächtig vonstattengehen, da er für Ihr Tier eine besondere Herausforderung darstellt. Besonders bei kranken oder alten Hunden muss so mancher Aspekt beherzigt werden, aber auch für die jungen und vitalen Vierbeiner gibt es hier nützliche Tipps zur Futterumstellung von ZOO & Co.
Gemüse & Obst
Das „F“ in BARF steht bekanntlich für „Futter“ und nicht für „Fleisch“. Dementsprechend darf Gemüse und Obst – richtig zubereitet – ebenfalls auf den täglichen Speiseplan Ihres Hundes gesetzt werden. Auf so manche Sorte reagieren unsere tierischen Freunde aber anders als wir Menschen. Grund genug, sich einmal genauer mit dem Thema zu befassen, damit du weißt, welche Obst- und Gemüsesorten deinem Hund gut bekommen und von welchen du lieber die Finger lassen solltest.